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Bundestag: Schwarzarbeit

Aus wistra 2/2023

Im Bundestag wurde erfragt, wie hoch die im Zuge der Ermittlungsverfahren der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) im ersten Halbjahr 2022 aufgedeckte Schadenssumme (insbesondere hinterzogene Steuern und nicht gezahlte Sozialabgaben) insgesamt sowie für die 10 auffälligsten Branchen (inkl. Baubranche) bundesweit waren. Die Bundesregierung teilt hierzu mit, dass die von der FKS im ersten Halbjahr 2022 im Rahmen der erledigten Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren aufgedeckte Schadenssumme insgesamt 363.996.118 € betragen habe. Davon entfielen 245.601.267 € auf Sozialversicherungsschäden und 16.079.882 € auf Steuerschäden („aufgrund eigener Ermittlungen“, d.h. wohl ohne Einschaltung der Finanzbehörden) (BT-Drucks. 20/3768)

Branche

Gesamtschadens-summe in EUR

Sozialversicherungs-schäden

Steuerschäden (aufgrund eigener Ermittlungen)

Bauhaupt- und Baunebengewerbe

161.280.783

126.879.628

9.257.035

Speditions‑, Transport- und damit verbundenes Logistikgewerbe

24.862.272

18.708.620

1.562.947

Gebäudereinigung

24.788.678

19.906.218

3.004.599

Arbeitnehmerüberlassung

15.914.345

4.679.545

29.309

Wach- und Sicherheitsgewerbe

12.854.526

12.162.750

310.052

Gaststätten und Beherbergungsgewerbe

12.686.896

7.809.242

321.751

Pflegebranche

5.146.881

4.035.343

0

Caterer

3.004.610

2.349.286

0

Personenbeförderungsgewerbe

2.651.267

1.921.034

0

Maler- und Lackiererhandwerk

2.007.634

1.785.903

0


Die Höhe der Schadenssummen sei regelmäßig sehr volatil, da sie vor allem durch wenige Großverfahren bestimmt wird. Die Detailauswertungen zu den Arbeitsergebnissen der FKS erfolgten regelmäßig stichtagsbezogen. Hierbei sei auch zu beachten, dass die Statistiken der FKS nach einer durchgeführten IT-Verfahrensumstellung einer fortlaufenden Qualitätssicherung durch die Generalzolldirektion unterliegen und insofern stichtagsbezogene Veränderungen einzelner Werte möglich sind.

Rechtsanwalt Prof. Dr. Carsten Wegner, Berlin
 

 


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